Workshop für Ehrenamtskoordinator*innen
Kümmerer für die Kümmerer
Es ist schon eine super Idee, in den Vereinen Personen zu benennen, die sich um die vielen Ehrenamtlichen kümmern. Aber wer kümmert sich um die Kümmerer? Mit der Ehrenamtsmanager*in-Ausbildung, die durch die Initiative Ehrenamt installiert wurde, begann etwas zeitversetzt auch die Fortbildung von Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen aus Verbänden und Bünden als Ehrenamtskoordinator*innen. Mitte August fand in der Sportschule Wedau ein Doppel-Workshop statt.
Text und Fotos: Nicole Jacobs
Drei Gruppen, drei Fragen: „Was ist die Rolle des*der Ehrenamtsmanager*in im Verein?“ – „Wie erfährt der*die Ehrenamtsmanager*in Unterstützung?“ – „Welche Instrumente und Handlungsmöglichkeiten für Ehrenamtsmanager*innen gibt es?“. In Teamarbeit entwickeln die Teilnehmer*innen der Workshops Antworten auf diese Fragen. Das ist leicht und schwer zugleich. Denn die Teilnehmenden sind in den meisten Fällen festangestellte Mitarbeitende aus Bünden und Fachverbänden in NRW und haben täglich Kontakt zu Vereinen, die händeringend Rezepte für ein stärkeres Engagement ihrer Mitglieder suchen. „,Wir finden niemanden fürs Ehrenamt' erzählt uns fast jeder Verein“, sagt eine SSB-Geschäftsführerin. „Da braucht der Verein Ideen, aber wir als beratende Institution auch.“ Wie man also einen Sportverein – konkret die Verantwortlichen fürs Ehrenamt – passgenau hinsichtlich der Gewinnung und Bindung seiner Engagierten berät oder wie man die Stärken eines Vereins herausarbeitet, war Ziel des Tagesworkshops.
Der Workshop zum*zur Ehrenamtskoordinator*in bot Platz für große Ideen, aber auch für kleine, wertvolle Hinweise
Die „Kund*innen“ der frischgeschulten Ehrenamtskordinator*innen sind primär nicht die Vereinsvorstände, sondern die Ehrenamtsmanager*innen (EAM) der Vereine. Es gibt diese nach neuem Konzept ausgebildeten EAM inzwischen in vielen Vereinen: Mitarbeitende, die sich um die vielen Ehrenamtlichen in ihrem Verein bemühen. Sie erstellen beispielsweise Einarbeitungskonzepte, kümmern sich um kleine Aufmerksamkeiten oder größere Mitarbeiter-Events, organisieren Schulungen und Fortbildungen. Kurz: Sie sind zentrale Ansprechpartner für die ehrenamtlich Engagierten. Und um sie kümmern sich zukünftig die Ehrenamtskoordinator*innen.
2019 hat der LSB NRW mit den Schulungen begonnen
Im letzten Jahr haben 37 Koordinator*innen den Workshop durchlaufen. Gestern waren es 25 Personen in zwei parallel verlaufenden Workshops, im Oktober folgt ein weiterer. „Unser Ziel ist, in allen Bünden und Verbänden jeweils mindestens eine Person fortgebildet zu haben“, sagt Ulrich van Oepen, Leiter des Referates Ehrenamt und Gleichstellung des Landessportbundes NRW.
Der Workshop bot Platz für große Ideen (etwa regionale EAM-Netzwerktreffen zu installieren), aber auch für kleine, wertvolle Hinweise. Umsetzen müssen das die Menschen in den Vereinen. Aber sie sollen damit wenigstens nicht allein gelassen werden.