Systematischer Aufbau jetzt!
Ehrenamtsmanagement von der Pike auf:
Sieben angehende Ehrenamtsmanager*innendurchliefen das
Basismodul beim Stadtsportbund Dortmund.
Text und Fotos: Nicole Jakobs
Eigentlich findet jeder Verein das Ehrenamt wichtig. Diese einfache Feststellung bezeichnet zugleich eine große Lücke: Eigentlich ist das Ehrenamt für das Vereinsangebot zentral, doch nur wenige Vereine machen das systematische Ehrenamtsmanagement zur Chefsache. Oder zur Sache von Ehrenamtsmanager*innen.
Basismodul Ehrenamtsmanager*in in Dortmund:
Verschiedene Backgrounds, gleiche Herausforderungen für die Teilnehmenden
Die sieben Vereine, die ihre Vertreter*innen zur Basisschulung „Ehrenamtsmanager*in“ entsandt hatten, sehen das anders. Aus Dortmund und den umliegenden Städten trafen sich im Mai Abteilungsleiter*innen, Jugendwart*innen, Vorsitzende, Trainer*innen, auch Mitglieder (noch) ohne Amt beim Stadtsportbund Dortmund, um in Präsenz das Basismodul abzuschließen.
Alle Teilnehmenden brachten Vereinserfahrung mit. Sie wissen, wie ihr Verein tickt, was er kann und was er nicht kann. Nadine steht sogar zwei Vereinen als zweite Vorsitzende vor und bringt Learnings aus dem einen Verein in den anderen ein. Vanessa und Katharina stammen aus dem gleichen Verein, jedoch aus zwei verschiedenen Abteilungen; sie werden ihre neu gewonnen Ideen zu zweit durchschlagend bündeln können.
„Ich habe in der freien Wirtschaft viel gelernt, was ich in meinen Verein einbringen möchte. Vereine brauchen ein neues Mindset, dadurch sprechen sie automatisch jüngere Menschen moderner an. Denn jungen Menschen fehlt vielleicht der Anreiz, sich in einer traditionellen Organisation zu engagieren.“
Birgit (Sportgemeinschaft Eintracht Ergste 1884)
Jedoch: Fast alle beklagen, dass es noch keine Konzepte und keine Strukturen für die Akquise und Bindung von Engagierten gebe – das wollen sie zukünftig aufbauen.
Die Sieben kannten sich bereits, wenn auch nur virtuell: Zuvor fand der erste Teil online als Blended Learning statt. Einige Inhalte wurden dort vermittelt, die an diesem Präsenz-Samstag rege diskutiert wurden. Was ist das eigentlich, diese Vereinskultur? Wie sieht die eigene Ist-Analyse aus und welche Ideen und Handlungsmöglichkeiten resultieren daraus. Und: „Warum klingt „Bedarfs- und Ressourcenanalyse“ so nach Firmenstrukturen?“, wie Teilnehmer Daniel treffend bemerkte?
Wir haben Schwierigkeiten, Engagierte zu bekommen. Für viele ist das ein Zeitfaktor. Das kann ich nicht lösen, aber ich kann schauen, kleinere Aufgaben zu verteilen. Jeder kann sich gerne einbringen, wie es seine oder ihre Zeit erlaubt – niemand muss dazu ein offizielles Amt bekleiden.
Daniel (SC Westfalia Kinderhaus 1920)
Referentin Susanne Maurer führte die Teilnehmenden aktiv durch den Tag – Rumsitzen gab´s nicht. Mal mussten sich die angehenden Ehrenamtsmanager*innen bei einem erdachten Verein bewerben und ihre Skills und Ideen herausstellen. Dann bekamen sie fiktive Mitglieder-Biografien und entwickelten Ideen, was der Verein ihnen mit welchen Ressourcen anbieten kann – und was nicht.
Die Diskussionsfreude war groß, das einander Zuhören und voneinander Lernen ebenso. Jede*r ging mit einem Pool an Ideen am Nachmittag nach Hause, außerdem mit Kontakten aus der Vereinsnachbarschaft, um vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt noch mal ins gemeinsame Sparring zu gehen. Und schließlich folgt für die meisten von ihnen noch das Aufbaumodul „Ehrenamtsmanager*in“!
Viele Mitglieder übernehmen kleine Aufgaben, um Löcher zu stopfen. Wenn wir in einer E-Mail um Hilfe bitten, erhalten wir die auch. Beispielsweise gibt es eine „Blumengruppe“ für unsere Anlage, die auf mehreren Schultern ruht. Das läuft schon gut. Allerdings möchte aus Zeitgründen niemand ein Amt übernehmen. Wir wollen also den „Weg der kleinen Aufgaben“ für uns professionalisieren.
Nadine (Reha-Fit e.V, TC Flora Dortmund)
NÜTZLICHES:
ZUR QUALIFIZIERUNG
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PROFIL EHRENAMTSMANAGER*IN
Was sind eure Aufgabe, Ziele und was solltet ihr mitbringen. Auf der LSB-Plattform vibss.de könnt ihr alles dazu erfahren.
LESENSWERT!
Das Aufbaumodul: Online Schulung
Ulrike Plitt: Ehrenamtsmanagerin